Die Technologie von Woco

Qualität und Umweltfreundlichkeit im Fokus

Kunststoff-Aggregatetrennwand – globales Woco Projekt mit globaler Herausforderung

Das Thema innovativer Leichtbau ist heute mehr denn je ein gängiges und auch priorisiertes Entwicklungsziel im Automobilbau.

Aus diesem Grund werden auch mehr und mehr faser- und gewebeverstärkte Kunststoffe als Ersatzwerkstoffe für Metall bzw. Metalllegierungen verwendet. Flexibilität in der Produktentwicklung und insbesondere die weitreichenden Möglichkeiten bei den Betriebsmitteln und im Produktionsprozess sind die Treiber auch für bisher nicht vorstellbare Anwendungen im Motorraum. Ein Beispiel der in dieser Umgebung neuen Kunststoffanwendungen sind die sogenannten Aggregatetrennwände.

Eine Aggregatetrennwand ist eine Ge­räusch- und Wärmekapsel zwischen Motor­­­raum und einem sogenannten Wasser­­kasten, der unter anderem als Raum für die Fahrzeugbatterie, Sicherungs- und Relais­kästen, den Brems­kraftver­stärker und auch den Scheiben­wischer­antrieb ver­wendet wird.

Bisher wurden Aggregatetrennwände aus Stahl- bzw. Aluminiumblech geformt und direkt mit der Karosserie verschweißt. Woco wurde beauftragt, erstmals für eine Großserienanwendung eine solche Trennwand aus Kunststoff zu entwickeln und zu produzieren. Wesentliche Voraussetzungen für die Projektvergabe waren:

  • Erfahrung in Akustik und Schwingungstechnik
  • Know-how im Bereich Dichtungs- und Befestigungstechnik
  • Produkt- und Entwicklungserfahrung mit technischen Kunststoffen im Motorraum
  • Fertigungsmöglichkeit in den Regionen Amerika, Europa und China

Aufgrund seiner Kunststoffproduktions- und Werkzeugerfahrung wurde von Woco als Lead-Werk das Kronacher Kunststoffwerk ausgewählt. In Verbindung mit unseren Standorten in Mexiko und China konnte die ebenfalls geforderte internationale und damit globale Fertigungsmöglichkeit dargestellt werden.

Das Zusammenspiel aus Entwicklungs- und Fertigungskompetenz und internationaler Aufstellung war letzt­endlich der ent­scheidende Faktor für die Projektvergabe an Woco.

Die für Woco größte Herausforderung im Projekt war die Sicherstellung eines Projekt­­managements über die drei Regionen und die damit ein­­her­gehenden drei Zeitzonen.

Für ein bes­seres Verständnis dieser Thematik habe ich Herrn Giancarlo Rocca, Vice President Global Project- & Launch­manage­ment, ge­beten, mir einige Fragen zu beantworten:

 

Herr Rocca, was war in diesem Projekt die größte Herausforderung an das Projekt­management?

Giancarlo Rocca: Die größte Her­aus­for­derung in diesem Projekt war definitiv das Thema Kommunikation und dabei ins­­be­son­­dere das gezielte Steuern von In­for­mations­­­flüssen.

Darunter versteht man einer­­­seits die Sicher­stellung des Know-how-Trans­fers neu ent­wickelter Fertigungs- und Pro­zess­techno­lo­gien in die Regionen und anderer­seits die zeit­nahe Einbindung und Betreuung der Fer­tigungs­standorte unseres Kunden im Pro­jekt.

Erschwerend kam immer auch die Zeit­differenz von zwölf Stunden zwischen den Regionen China und Mexiko hinzu.

 

Was waren die ersten wesentlichen Aktionen im Projekt?

G. Rocca: Die ersten Aktionen waren die Festlegung eines zentralen Projektleiters und der flankierend arbeitenden An­lauf­mana­ger aus den beteiligten Fertigungs­stand­orten Woco Tech de Mexico, Woco Wuxi MAS und Kronacher Kunst­stoff­werk, die Einrichtung von Regelkommunikationen in festen Zeit­fenstern sowie die Fest­schreibung des Pro­jektterminplanes und dessen Eck­termine.

 

Waren Sie, als zentrale Anlauf- und Ko­ordinationsstelle, immer 24 Stunden im Einsatz bzw. ansprechbar?

G. Rocca: Es gab im Projektverlauf immer wieder mal Tage, wo einem 24 Stunden für einen Tag nicht ausreichend erschienen. Kommunikation, Information und Trouble­shooting forderten definitiv die meiste Zeit und Energie.

 

Was haben wir für zukünftige Projekte ähn­licher Größenordnung gelernt, auch im Hin­blick darauf, dass es ganz sicher auch Projekte mit Indien, Russland oder auch Brasilien geben kann und wird?

G. Rocca: Ein Projekt erfolgreich be­­arbeiten heißt mehr denn je die Reali­sierung einer effektiven Teamarbeit. Gegen­seitiger Respekt und das Verständnis für die unter­schied­lichen Kulturen und Mentalitäten müssen von Anfang an im Projekt berück­sichtigt und gelebt werden.


Verfasser: Dr. Anton Wolf

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