04 Woco als Partner zur Gestaltung von nachhaltigen Produkten und Lieferketten

Woco als Partner für nachhaltige Produkte

Woco als Partner für nachhaltige Produkte und für eine verantwortungsvolle Lieferkette

Die Automobilindustrie steht vor erheblichen Veränderungen der Produktpalette. Maßgeblich wird diese Entwicklung durch strengere gesetzliche Vorgaben getrieben, beispielsweise die EU-Richtlinien, nach denen die durchschnittlichen Flottenemissionen auf 95g/km für 2021 bzw. um weitere 37,5% bis 2030 reduziert werden müssen. Zugleich wird die Nachhaltigkeit von Produkten zunehmend vergaberelevant und damit ein wichtiger Faktor für die Wachstumsstrategie der Unternehmen.

Woco bereitet sich auf den sich abzeichnenden Übergang zu alternativen, vor allen Dingen elektrifizierten Fahrzeugen vor, indem das bestehende Produktportfolio für die Anwendungen in Elektro- und Hybridfahrzeugen neu bewertet und angepasst wird sowie komplett neue Lösungen entwickelt und Marktbereiche erschlossen werden – etwa im Bereich des Thermomanagements für die Hochvoltbatterie.

Neben diesen produktbezogenen Themen sind auch die Nutzung von recycelten Materialien, die Reduktion von seltenen oder in der Herstellung ressourcenintensiven Materialien, aber auch die Wiederverwendung der Produkte am Lebenszyklusende von besonderer Bedeutung für die Nachhaltigkeit eines Unternehmens. 

In unserer Beschaffung berücksichtigen wir soziale und umweltbezogene Kriterien. So können wir uns auf unvorhersehbare Risiken, wie Wasserknappheit und Naturkatastrophen, Preissteigerungen oder weitere Umweltregulierungen einstellen und Risiken wie Lieferantenausfälle vermeiden.


Nachhaltiger Beitrag unserer Produkte

Produkte von Woco tragen mit ihrer Funktion, mit ihren innovativen Fertigungstechnologien und reduzierten Logistikaufwendungen dazu bei, Umweltbelastungen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Unsere aktiven Ölabscheider für Kurbelgehäuseentlüftungen bei konventionellen Antrieben mit Verbrennungsmotoren etwa verhindern Ruß- / Feinstaubbildung, weil mehr als 99,9% der Ölpartikel abgeschieden werden. Dadurch wird die Verbrennung effektiver und der Kraftstoffverbrauch reduziert. 

Daneben produziert Woco auch Bauteile für Elektroautos, wie etwa Thermomanagement-Module, die die gesamten Kühlmittelströme in batterieelektrischen Fahrzeugen in verschiedenen Fahrzeugzuständen regeln. Unsere Wasserseparatoren für Brennstoffantriebe etwa sorgen dafür, dass prozessbedingtes Wasser vor und nach der Brennstoffzelle separiert wird, und ein kontrollierter Austrag in die Umwelt möglich ist.

Die Nachhaltigkeit von Produkten kann auf verschiedenem Wege verbessert werden: Einerseits setzt Woco zunehmend auf leichtere Materialien bzw. auf Hybridlösungen (Mehrkomponentenlösungen) im Kunststoffbereich. Diese sind flexibel, benötigen in der Produktion weniger Energieeinsatz und verringern mögliche Nacharbeiten, so dass es hier zu Effizienzsteigerungen kommt. Andererseits streben wir danach, den Produktlebenszyklus zu verlängern, indem wir intelligente „Meldesysteme“ hinsichtlich der Funktionalität des Produktes integrieren. Damit wird ein Austausch oder eine Reparatur individuell nach Meldung und nicht nach vorgeschriebenen Zyklen notwendig.


Grundsätze und Richtlinien

In den Werten der Unternehmensgruppe ist festgelegt, dass Woco bestrebt ist, Produkte zu entwickeln und zu produzieren, die Umweltbelastungen vermindern sowie die Schonung der Ressourcen während des gesamten Produktlebenszyklus sicherzustellen. Zudem orientieren wir uns am UN Global Compact, verpflichten wir uns zudem den Prinzipien des UN Global Compact und damit unter anderem dem Ziel, zur Entwicklung und Verbreitung von umweltfreundlichen Technologien beizutragen.

 

In unserem Code of Conduct erklären wir, den Einsatz und die Entwicklung neuer Produkt- und Fertigungstechnologien zu fördern und zu fordern, welche die natürlichen Ressourcen schonen, die Wiederverwertung ermöglichen, die Umweltverschmutzung weitestgehend reduzieren und die natürliche Umwelt bewahren. Unser Code of Conduct für Zulieferer fordert unter anderem die Achtung von Menschenrechten sowie den Verzicht auf Zwangsarbeit und ausbeuterische Arbeitsbedingungen, Umweltschutzaktivitäten, sowie das Verbot von Korruption und Bestechung; im Falle von Zuwiderhandlungen behalten wir uns vor, Verträge einseitig aufzulösen. Unsere Mitarbeiter sind angehalten, ihre Tätigkeit im Bewusstsein ihrer Verantwortung für die Umwelt auszuführen, Umwelt-, Gesundheits- oder Arbeitsschutzprobleme zu erkennen und Rat zur ordnungsgemäßen Befolgung dieser Gesetze zu suchen. 

Im Umgang mit Technologien, Materialien und Verfahren folgen wir dem Vorsorgeprinzip – dies bedeutet, dass wir auch bei nicht vollständig gesicherten Erkenntnissen stets Maßnahmen ergreifen, um negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt von vorneherein zu begrenzen. Dies erfolgt für neue Prozesse und Produkte über eine Gefährdungsbeurteilung. 

Somit tragen wir zum 12. Sustainable Development Goal bei, indem wir nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.

Nachhaltige Mobilität im Fokus des Produktentstehungsprozess

Federführend bei der Optimierung der produktbezogenen Nachhaltigkeit ist der Bereich Forschung und Entwicklung (R&D), der zentral am Hauptstandort organisiert ist. Hier werden die Grundlagen für innovative Materialien, Produkte und Fertigungsprozesse geschaffen. Im Bereich Automotiv steht nicht mehr der Bereich Powertrain im Fokus, sondern eine übergreifendes Zielbild, das den geänderten, künftigen Mobilitätsansprüchen Rechnung trägt. Damit rücken andere Themenfelder, wie die Materialentwicklung, die Ressourcenschonung und die Recyclingfähigkeit in den Fokus. 

Unsere Material- und Prozesskompetenz, vor allem auch die hauseigene Herstellung von Elastomerwerkstoffen mit spezifischen Eigenschaftsprofilen, verschafft uns hier eine Alleinstellung im Markt. Dieses Material- und Prozess-Knowhow spielt auch eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das Zukunftsfeld E‑Mobilität mit seinen neu entstehenden Produktbereichen erfolgreich zu besetzen 

Bei materialbezogenen Themen, etwa bei der Beschaffung, Prüfung und Nutzung recycelter Materialien, erfolgt eine enge Abstimmung mit dem Kunden, um Veränderungen zu alternativen Materialien vornehmen zu können. Im Rahmen der Projektbearbeitung entlang des Woco-eigenen Produktentstehungsprozesses (PEP) erfolgt die Prüfung der Materialverfügbarkeit z.B. von Recycling-Material durch den Einkauf.

Woco Bauteile für die nachhaltige Mobilität

Um die Transformation im Mobilitätsbereich begleiten zu können, haben wir im Rahmen unserer Umstrukturierung einen eigenen Bereich NEV („New Energy Vehicles“) eingerichtet. Hier können die Konzeptideen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung (R&D) in die Serienprodukte mit dem Fokus New Electric Vehicles einfließen. Damit können wir eine höhere Partizipation am Technologiewandel, insbesondere für den Bereich Powertrain, ermöglichen. Unsere Schwerpunkte liegen auf folgenden Aspekten:

1. Thermomanagementmodule für Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV):

  • Regelung der gesamten Kühlmittelströme bei batterieelektrischen Fahrzeugen bei verschiedenen Fahrzeugzuständen (Fahrmodus, Sommerbetrieb, Winterbetrieb, Schnellladung, Vorheizen).
  • Integration von Ventilen, Stellantrieben, Temperatursensoren
  • Reduzierung von Materialverbrauch bei z.B. Schlauch- und Steckverbindungen

2. Geräuscharme Innenraumbelüftung für Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV): 

  • Reduzierung der Strömungsgeräusche der Innenraumbelüftung (Heizungs- / Klimaanlage) bei Hybrid- und reinen batterieelektrischen Fahrzeugen, aufgrund des Fehlens der bisher maskierenden Geräuschquelle Verbrennungsmotor

3. Plasmaölabscheider 

  • Deutlich erhöhte Abscheiderate von Ölpartikeln (Anzahl & Größe) bei der BlowBy-Rückführung und somit Reduzierung des Ölverbrauchs, Reduzierung der Emissionen und Optimierung der Verbrennung

4. Wasserseparator für Fuel Cell (auch als integrierte Variante in Abluftanlagen)

  • Separierung von prozessbedingtem Wasser vor und nach der Brennstoffzelle, gezielter/kontrollierter Austrag des Wassers in die Umwelt. 

Förderung des Einsatzes von Kunststoff-Recyclingmaterialien

Woco setzt auf nachhaltige Materialalternativen, ohne bei der Qualität Kompromisse zu machen. Dennoch ist es immer notwendig, Kunden von den Vorteilen der Alternativen auch zu überzeugen, da oftmals die spezifischen Materialanforderungen den Einsatz von Recycling-Materialien speziell im Kunststoffbereich einschränken. Wir haben in deshalb umfangreiche Prüfungen zu den üblichen technischen Spezifikationen bei verschiedenen Recyclingmaterialen vorgenommen und suchen aktiv den Dialog mit dem Kunden, um die Alternativen vorzustellen und damit den verstärkten Einsatz von Recyclingmaterial bei Serienapplikationen zu ermöglichen. 

Darüber hinaus treffen wir uns mit Marktteilnehmern, um uns zu den Themen Recyclingmaterialien, Lebenszyklusanalyse auszutauschen, um im Rahmen eines Erfahrungsaustausches neue Wege und Ideen zu generieren

Wasser im Fokus des Non-Automotives Bereiches

Im Non-Automotiv-Bereich bedient Woco mit Pipe System Components (PSC) seine Kunden mit Dichtungen und Komponenten für Trinkwasser- und Abwassersysteme.

Mit dem 2018 gegründeten Joint Venture Ma Anshan Zhonglan Rubber in China haben wir ein Gemeinschaftsunternehmen geschaffen, das eine Produktion im ersten Schritt auf Dichtungen für Gussrohre in der Trinkwasserversorgung ausrichtet. Gerade in diesem Bereich nimmt PSC in Europa eine marktführende Position ein und kann daher seine Technologie- und Materialkompetenz auch auf künftig in Asien einbringen. 
Eine der größten aktuellen und zukünftigen Herausforderungen Chinas ist der Aufbau eines funktionierenden Wasserversorgungs- und -Entsorgungssystems im ganzen Land. Voraussichtlich wird es in China im Jahr 2025 rund 221 Millionenstädte geben. Viele dieser Städte sind am Reißbrett entstanden und noch sehr jung in ihrer Historie und haben teilweise keine ausreichenden natürlichen Wasservorkommen in ihrer unmittelbaren Umgebung, um die Vielzahl der Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Der städtische Wasserbedarf in China wird bis in das Jahr 2025 voraussichtlich um bis zu 100% ansteigen.
Nur über eine funktionierende Infrastruktur kann das Lebensmittel Wasser so zur Verfügung gestellt werden, wie wir es seit Jahrzehnten gewohnt sind.

Kooperation mit externen Organisationen

Immer wichtiger werden Kooperationen mit externen Partnern wie Hochschulen, Forschungsinstituten, Materialprüfungsinstituten und Verbänden. Im Rahmen unserer Mitgliedschaft beim VDA nehmen wir beispielsweise an zukunftsweisenden Umsetzungsinitiativen wie der „Entwicklung von Leitplanken zur korrekten Produktbewertung unter Anwendung der Lebenswegbetrachtung (Life Cycle Engineering)“ teil, um uns mit den künftigen Marktanforderungen frühzeitig zu befassen. Life Cycle Engineering analysiert und bewertet die Umweltperformance von Produkten und Technologien über den gesamten Lebenszyklus und zu allen Umweltaspekten. Die Basis bilden dabei Ökobilanzen gemäß ISO 14040. Daraus ergeben sich Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für alle Geschäftsbereiche, ausgehend von der Produktentwicklung über den gesamten Lebenszyklus. 

Indem wir unsere Partnerschaften stärken, können wir positiv zum 17. Sustainable Development Goal beitragen. Dieses zielt darauf ab, globale Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung mit Leben zu füllen.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

  • Künftig wollen wir die Nachhaltigkeitsauswirkungen unsere Produkte über den gesamten Lebenszyklus besser in den Blick nehmen und verbessern. Dafür setzen wir uns mit den Themen Produkt-Carbon Footprint bzw. Product Environmental Footprint auseinander und bringen die Erkenntnisse in die jeweiligen Fachbereiche ein.
  • Die Steigerung der Ressourceneffizienz wird in den nächsten Jahren immer wichtiger werden, da bestimmte Rohstoffe immer weniger zur Verfügung stehen. Der sinnvolle Einsatz und die Erhöhung der Recycling-Fähigkeit der Materialien gewinnt daher an Bedeutung; Voraussetzung dafür ist die Bestimmung des CO2-Fußabdrucks verschiedener Materialien.
  • Wir werden in den nächsten Jahren den neuen Bereich New Energy Vehicles etablieren und die entsprechenden Kapazitäten aufbauen. 
     

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